Donnerstag, 31. März 2011

Das Einhorn

Joanelligasse 7, 1060 Wien (U3 Neubaugasse, U4 Kettenbrückengasse oder 13A, 14A, 59A) LINK

Zum ersten Mal war ich im Einhorn vor etwa … 2-3 Jahren. I, eine Freundin von der Uni hat mich in dieses Lokal gebracht – vollkommen entsetzt, dass ich es noch nicht gekannt habe. Und so waren wir Samstag abends dort und ich hab einen Saft nach dem anderen getrunken und sie hat ein Bier nach dem anderen getrunken und wir haben Kette geraucht und die Welt verstanden.
Der Kellner hat mich damals etwas belustigt angesehen als ich einen Saft bestellt habe – passt ja auch wirklich nicht in dieses Lokal und zu Samstag Abend.
Seit diesem Tag weiß ich wo das Einhorn ist und habe mich in die wunderbare Tapete und die angenehme Stimmung dort verliebt.
Die anderen Gäste sind meist sehr okay, sehr interessant, sehr witzig. Die Musik ist gut (!) und die Kellner bzw. Typen hinter der Bar sind auch sehr okay.

Vor kurzem hat M dort seinen Geburtstag gefeiert und ein ganzes Picknick ins Einhorn mitgebracht. Leider bin ich direkt von einer anderen Geburtstagsfeier, mit Burger essen und  4-5 verschiedene Desserts (ich musste alle probieren), gekommen …

Bild von Google-Suche/Flickr. 

Mittwoch, 16. März 2011

Offener Bücherschrank

Der Offene Bücherschrank ist eine ganz tolle Initiative, die (wie so oft hier in Wien) von Privatpersonen organisiert, gepflegt und bezahlt wird.

Es geht um den kostenlosen Austausch von Büchern im öffentlichen Raum und natürlich auch um die Entkommerzialisierung.
Das ganze funktioniert so, dass man dort hingeht, Bücher reinstellt und/oder Bücher entnimmt. Es wird darum gebeten, wenn man Bücher reinstellt, dass man Pickerl draufklebt um zu kennzeichnen, dass diese Bücher nicht mehr für den Verkauf bestimmt sind (Pickerl sind im Schrank).

Auf jeden Fall finde ich diese öffentlichen Bücherregale ganz toll und jetzt wird auch noch eines quasi vor meine Haustüre gesetzt!
Bisher gibt es sie im 7ten Bezirk (Westbahnstraße Ecke Zieglergasse) und im 16ten Bezirk (Brunnenmarkt, Grundsteingasse). Ab 31. März kommt der dritte Bücherschrank auf den Zimmermannplatz (9ter Bezirk).

Montag, 14. März 2011

Viel fliegt nicht

Gestern habe ich mir die Ausstellung "Fliegende Klassenzimmer" im Architekturzentrum Wien (Museumsquartier) mit T angesehen.

Ich habe im Radio darüber gehört und mir sofort gedacht – Das muss ich sehen! Eine Ausstellung die eigentlich jeden Menschen, jede Person in Österreich auf die eine oder andere Art betrifft.

Für mich war die Ausstellung in 3 Subthemen gegliedert:
  • Ideologie trifft Klassenzimmer – Wie hat der Kommunismus die Schule als Raum gestaltet und wie ist das in der freien Marktwirtschaft gewesen?
  • Status Quo – Wie erleben Kinder heute den Klassenraum, die Schule und was würden sie ändern?
  • Paradeprojekte – Wer hat wo was wie anders gemacht und warum? Wie ist das anders sein?
Ich habe etwa 3 Stunden dort verbracht obwohl es nur einen Raum gibt. Die Ausstellung ist sehr interaktiv, mit vielen Interviews und Dokumentationen von Schulenprojekten. Man kann auch spielen und Sessel-Experimente probesitzen etc.

T und ich haben nachher sehr lange darüber nachgedacht wie unsere Schule, unsere Klasse war. Für T als linkshänder ist z.B. nicht unwichtig gewesen, dass das Licht eigentlich immer von Links kam – wodurch man sich selbst Schatten macht.
Mein Grundschul-/Volkschul-Lehrer hat sich offensichtlich etwas von anderen unterschieden. Der Lehrertisch stand nicht am Kopfende sondern hinten links. Wir haben auch oft die Tische umgestellt und sind in alle denkbaren Richtungen gesessen. Soweit ich mich erinnere war die Tafel nicht der Mittelpunkt unserer Konzentration.
Im Gymnasium war dann alles sehr klassisch frontal und so wie überall auch.

Die Ausstellung läuft noch bis 30. Mai 2011.

Mittwoch, 2. März 2011

Café Europa

EUROPA – Zollergasse 8, 1070 Wien (5-10 Minuten von U3 Neubaugasse oder 13A) LINK


Das Café Europa ist offenbar (stellt sich in Gesprächen immer wieder heraus) relativ umstritten. Ist es jetzt "cool" oder "total scheiße" oder "geht so"? Man wird sehr oft abgestempelt und in eine Schublade gesteckt wenn man jemandem vorschlägt sich dort zu treffen.
"Weil dort gehen ja nur die "Bobos" hin." In Wien sind Bobos relativ junge, gut-verdienende Individuen aus einer bürgerlichen Familie, die aber politisch linke Tendenzen haben. Man könnte auch sagen Werber, Ökos, Kreative … aber das ginge zu weit. Besondere Merkmale: Fahrrad, Schal (immer), mittel-teures Gewand. Eigentlich nicht so schlimm also. Irgendwie. Es will halt niemand dazugehören zu dieser Gruppe.

Wie auch immer … das Café Europa ist also ein Sammelpool (neben dem Brunnenmarkt und dem Naschmarkt) für derartige Individuen und deshalb möchte niemand zugeben, dass er/sie das Lokal eigentlich mag.
Also ich mag es.
Das Sonntagsbuffet (~11€) ist hervorragend ausgestattet mit Käse, Wurst, Salaten, frischem Gemüse und Obst, Joghurt und Müslis und verschiedenen Broten. Unter der Woche kostet das Frühstück, je nach Wahl, zwischen 4,50€ und 8,30€.
Kaffee ist gut und der Preis durchschnittlich – Melange 2,60€, Milchkaffee 2,80€. 
Sehr empfehlen kann ich die Limonana um 3,80€  – Getränk aus Zitrone, Zucker und Minze, eigentlich ein Virgin-Cocktail.

Sehr empfehlen kann ich auch das Baguette mit gebratener Hühnerbrust um 6,50. Das ist gigantisch groß und so gefüllt mit Inhalt, dass es kaum essbar ist … ich habe nachher immer überall auf meinem Kopf Avokado-Reste aber geschmeckt hat es phantastisch.
Außerdem hat man als Vegetarier auch verschiedene Speisen zur Auswahl und nicht (wie so oft) nur eine – das ist der gute Aspekt von Bobo-Hochburgen.

Unter tags ist es ein angenehmes Café in dem man gemütlich stunden verbringen kann und abends ist es eine bar in der man jede Menge der oben genannten Individuen beobachten kann. Demnach ist es einfach sehr unterhaltsam. Die Kellner sind bisher immer ausgesprochen freundlich gewesen.

Die Musik im Lokal variiert sehr stark … Vormittags war meistens so ganz leise sowas wie Fahrstuhl-Latino-Jazz, Nachmittags ganz unterschiedliche Stile und Abends fetziger eben.

Soviel zum umstrittenen Café Europa.

Bild von der Website des Lokals (siehe Link ganz oben).